Da möchte man mal wieder seinen Integralhelm aufziehen und stellt fest…. eieiei… Da bröselts aber im Innenfutter. Zeit für was Neues. Hier also meine Odyssee (enthält unbezahlte Werbung):
Als Brillenträger fällt die Entscheidung natürlich sehr schnell auf einen Klapphelm. Man möchte ja nicht bei jedem An- und Ausziehen die Brille abnehmen müssen. Also ruck zuck zu den einschlägigen Regensburger Motorradfachgeschäften und ausprobiert.
Unwahrscheinlich, wie schnell sich dann bei mir die Ernüchterung eingestellt hat. Egal ob der günstige Louis-Probiker oder die teuren HJC, Shark, Schubert und wie sie sonst noch alle heißen. Das größte Problem ist, dass wohl die Helmhersteller das Klientel der Brillenträger nicht berücksichtigen. Entweder drücken die Bügel links und rechts oder das – meist bei den Klapphelmen als Extrafeature enthaltene abgedunkelte Innenvisier ist so weit innen verbaut, dass es an die Brille stößt und somit nicht zu benutzen ist.
Nach gefühlt einem Dutzend verschiedener Modelle war dann ein Modell von Shark vorne dabei. Eigentlich hätte hier alles gepasst. Den Helm dürfte man sogar offen fahren, da das Kinnteil hinten einrastet und somit der Helm den Vorschriften seiner Jet-Kollegen entspricht. Dumm nur, dass man dann zum Vorklappen 2 Hände braucht, um die Arretierung zu lösen. Also nix mit “während der Fahrt”…
Eigentlich hatte ich mich damit abgefunden, da sonst jener Shark die wenigsten Kompromisse verlangt hätte, bis ich mich an unsere beiden LS2-Helme erinnert hatte, mit denen wir beide (die Regierung und meiner einer) gerade was die Passform betrifft vollends zufrieden sind.
Also auf die LS2-Seite und geguggt, was es da so gibt. Der Kandidat, der es dann werden sollte ist der LS2 FF399 Vaillant. Nicht der Günstigste im Rennen, aber wenn man tatsächlich bei einem Produkt KEINEN Kompromiss eingehen muss, dann darfs preislich gerne auch etwas mehr sein.
Die Passform für ist für meinen Kopf LS2-typisch hervorragend, wenngleich ich den Helm mit XL statt L einen Nummer größer als gewohnt wählen musste.
Mitgeliefert wird ein 2. dunkles Visier und ein Pinlock-Innenvisier…. Genial. Außerdem die üblichen Verdächtigen… ein Sackerl, Reflektoren zum draufpappen und ein aufblasbarer Nackenschutz. Geschenkt.
Der Helm selbst machte schon beim Auspacken einen sehr guten Eindruck. Top-Verarbeitung und eine völlig wahnsinnige, aber stabile Mechanik. (hier sucht einfach mal bei Youtube)
Richtig glücklich wird man dann, wenn man den Helm das erste Mal aufsetzt, um festzustellen…. JA, das Sonnenvisier geht komfortabel über die Brille… Brille? Merke ich gar nicht, denn da sind ja Aussparungen im Innenfutter für die Bügel. In das gleiche Innenfutter ließe sich dann auch noch ein Headset verbauen. Und zumindest ein Knopf-im-Ohr sogar herstellerunabhängig.
Auf der Straße dann die größte Überraschung. Nicht nur, dass der Helm recht leise ist, nein… die Belüftung ist schier beeindruckend. Zwei Schieber – einer am Kinn und der andere oben am Kopf – mehr braucht dieser Helm nicht. Bei 10 Grad Außentemperatur spürt man bereits bei 50 km/h, wie die Luft durch die durchdachten Kanäle strömt. Den kann man also auch im Hochsommer fahren!
Nach nunmehr einigen 100km mit dem LS2 LF399 Vaillant bin ich tatsächlich restlos zufrieden gestellt. Vor allem das Auf- und Zuklappen mit einem Handgriff auch während der Fahrt oder an der Ampel macht richtig Laune. Man muss nicht aufpassen, wie das Visier steht. Die ausgeklügelte Mechanik kümmert sich hier schon darum. Ja…das Visier… auch im aufgeklappten Modus (das Kinnteil wird nach hinten geklappt) bleibt das Visier vorne.
Mein Fazit: Für einen aktuellen Straßenpreis von rund 300 Euro findet sich wohl kaum ein Helm mit dieser Austattung und in dieser Qualität. Mit LS2 war ich ja schon die letzten Jahre sehr zufrieden, doch hier gibt es von meiner Seite eine ganz klare Kaufempfehlung!